Simon Maurer springt als Dirigent ein
Jugendkapelle und Musikkapelle Baindt geben ihr Jahreskonzert in der Schenk-Konrad-Halle
Bericht von Von Yvonne Giwitsch erschienen in der
Schwäbischen Zeitung am 18.12.2017
Baindt - Der Zauber der Vorweihnachtszeit kombiniert mit dem Zauber der Musik ergibt
einen adventlichen Konzertabend in der Schenk-Konrad-Halle in Baindt. Eingeladen hatte der Musikverein Baindt mit seiner
Jugendkapelle und viele Gäste kamen. Die Musiker hatten sich ein großes Ziel gesetzt. Sie wollten mit ihren Instrumenten Bilder in die
Köpfe und Herzen der Zuhörer malen und das Publikum verzaubern.
Ronald Spahlinger, Vorsitzender des Musikvereins, begrüßte die Konzertbesucher und bedauerte, dass die Dirigentin der Jugendkapelle
Marion Weber bei ihrem Abschiedskonzert nicht selbst die Leitung der Jugendkapelle übernehmen konnte, da sie kurzfristig erkrankt war.
Da die jungen Musiker herausragend gut vorbereitet waren, war es möglich, dass ein junger Musiker aus der Hauptkapelle nach nur
wenigen abschließenden Proben die Stabführung für die Jugendkapelle übernahm.
Mit "Lion City Festival" von Philip Sparke, einem flotten Marsch, der für einen Wettbewerb der Jugendblasorchester in Singapur
entstanden war, eröffnete die Jugendkapelle den Konzertabend. Eine Eröffnungsfanfare führte zu einer munteren Marschmelodie, die
vom ganzen Orchester aufgenommen wurde. Dann kündigte ein Tonartwechsel den dritten Teil an, bevor das Hauptthema in veränderter
Form zurückkehrte.
Als Nächstes führten die Jungmusiker die Zuhörer in die Schweiz. Törbel, ein kleines wildromantisches Dorf in der
Bergregion im Wallis (CH), lebt von seiner reichen Landschaft und den vielen kleinen Wassermühlen.
Komponist Mario Bürki hat das Leben und die Landschaft dieser Region in seiner Komposition musikalisch umgesetzt
und die Jugendkapelle setzte die geschriebenen Noten so um, dass das Publikum ins Träumen geriet.
Weiter ging es mit einem Medley der britischen Pop-Band "Coldplay", eine der weltweit erfolgreichsten Bands der
2000er-Jahre. Die eingängigen Melodien und rhythmisch prägnante Grooves sind typisch für diese Rockband der
Gegenwart. Diese Ohrwürmer machten den Jungmusikern und den Zuhörern gleichermaßen Spaß.
Der anhaltende begeisterte Applaus galt sowohl Simon Maurer, der als Dirigent eingesprungen war, als auch den jungen
Musikern und ihrer Dirigentin Marion Weber, die monatelang diesen Konzertabend gemeinsam vorbereitet hatten.
Verabschieden werden sich die jungen Musiker nun von ihrer langjährigen Dirigentin eben erst bei der
Jahreshauptversammlung im kommenden Jahr.
Nach diesem abwechslungsreichen Auftakt des Konzertabends nahm die Musikkapelle auf der Bühne Platz.
Unter der Leitung von Dirigent Julius Otto ging die musikalische und temperamentvolle Traumreise nach Spanien,
in eine kleine gemütliche Bar. Diese gesellige Reise "Los Barbas" hatte der Komponist Ferrer Feran geschrieben.
Drei Zugaben am Schluss
Simon Maurer, talentierter Posaunist und engagierter Musiker sowohl im Verein als auch im
Kreisverbandsjugendblasorchester, stellte sein Können im "Concertino für Posaune und Blasorchester" von Ernst Sachse,
eindrucksvoll unter Beweis. Souverän meisterte er das anspruchsvolle Solo auf Oberstufenniveau und begeisterte
nicht nur das Publikum, sondern auch die jungen Musiker der Jugendkapelle. Diese hatten nach ihrem Konzertteil auf der
Empore Platz genommen und lauschten von dort aus dem Programmteil der Musikkapelle. Zusammen mit den Konzertbesuchern
applaudierten sie ihrem "Notfalldirigenten".
Mit flotten Rhythmen ging die Traumreise weiter nach Frankreich. Die Musiker holten die Kathedrale "Notre Dame" zusammen
mit Quasimodo und Esmaralda in die Ortsmitte von Baindt. Ermöglicht hat das Komponist Alan Menken. Die nächste Station
war Albanien. Der Albanische Tanz ("Albanian Dance") von Shelley Hanson . Dieses energiereiche Setting der albanischen
Melodie Shota brachte die festliche Stimmung eines wilden, lebendigen und rhythmisch ansteckenden Volkstanzes in den
Konzertsaal.
Weiter ging es nach Alcatraz, zu der bekannten Gefängnisinsel. Die Musik aus dem Action-Thriller "The Rock"
(Fels der Entscheidung) ließ Spannung und Action aufkommen.
Mit zwei Ohrwürmern wollte der Musikverein Baindt eigentlich den Konzertabend beschließen. Doch der zauberhafte Hit
der Rockgruppe Queen "Don't stop me now" und die musikalische Fantasie "Oregon" von Jacob de Haan hatten zur
Wirkung, dass die Musiker erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen durften und die rund 300 Konzertbesucher
den Weg durch den Zauber einer vorweihnachtlichen Winternacht antraten.